Heute möchte ich euch mal von meinem neuen Lieblingsspielzeug berichten.

Fangen wir einfach mal damit an, wie das Ding zu uns kam. Frauchen sass im Oktober einige Male vor dem PC und hat sich so Hamsterräder angeschaut. Wir dachten schon: ‘Hey, cool, wir bekommen jetzt einen neuen TV-Kanal. Hamster TV!, aber komischerweise liefen da immer Katzen drin rum.

Sie hat sich wirklich alle Varianten angeguckt. Da gab es welche auf Metallgestell, mit schwarzem Kunststoff, offene, welche mit Rückwand und aus allen möglichen Materialien. Die Preise waren genauso unterschiedlich wie die Modelle. Von 199 Euro bis 895 war alles dabei. Sogar eine Selbstbau-Lösung hat sie sich angeschaut, wo alles an einer sehr massiven Wandhalterung aufgehangen war.

Hätte sie sich auch problemlos zugetraut – so als Heimwerkerqueen – aber wer einmal mitbekommen hat, wie sich Schall über Wände im ganzen Haus verbreitet, der kann erahnen, dass das vielleicht nicht die beste Lösung ist. Und sicher sollte es für uns ja auch sein.

Nach langem und reiflichem Überlegen hat sie dann eine eMail geschrieben, uns dämlich angegrinst und immer wieder gesagt: “Zu Weihnachten bekommt ihr nichts, ihr wart nicht artig.”

Joah, Frauchen. Knaller! Wenn wir nichts zu Weihnachten bekommen, dann kannst Du besser jeden Morgen in Deine Schuhe gucken.

Aber die wollte uns natürlich nur verpupkackeiern. In Wirklichkeit hat sie eine Mail an catwheels.at geschrieben (hat sie uns später berichtet) und eine Anfrage gestartet. Der Kontakt mit Herrn Zima war auch supernett. Dort hatte die Annette nämlich auch eins her und gute Erfahrungen gemacht und so musste Frauchen sich keine allzu großen Sorgen machen, ob das auch alles wirklich so klappt.

Geklappt hat aber alles super.

Am 02.12. klingelte es auf einmal an der Haustür, die Mama lief zum Fenster und draussen stand ein großer LKW. Obwohl wir eigentlich vorher hätten angerufen werden sollen, stand der auf einmal vor der Tür(!) Mama ahnte ja gleich um was es geht und zum Glück hatte sie an dem Tag ihren Homeofficetag und war selbst zu Hause.

Der Spediteur hatte extrem viel Spaß, dass er diesen “Kasten” einfach locker über den Arm hängen und ins Treppenhaus tragen konnte. Das hat der Spediteurmann auch nicht alle Tage, dass Sackkarre, Hubwagen und Co. im LKW bleiben können.

Frauchen sollte das Rad dann unbedingt auf Schäden begutachten, ansonsten hätte die Transportversicherung gegriffen, aber das war so gut in Luftpolsterfolie und mit einem Umbau aus Holzlatten mit gefühlten 500 extralangen Torxschrauben gesichert, dass da nicht der Hauch eines Kratzers dran war. Die Schrauben hat sie auch alle fein säuberlich rausgedreht und aufbewahrt, um sie einer anderen Verwendung zuzuführen und das Holz konnte dann prima im Kamin verfeuert werden – das waren unbehandelte Dachlatten.

Und dann trug sie das Rad nach oben – auch ganz lässig über die Schulter – und wir nahmen es gleich begeistert an:

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Und so sah es auch die nächsten Wochen aus.

Frauchen lästerte schon bei Facebook über uns:

<<So ein Laufrad als Schlafplatzbegrenzer ist schon eine feine Sache *find* #‎Jasper‬>>

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Und es wurde lange Zeit nicht besser.

Frauchen übte sporadisch mit uns, aber eben nie konsequent genug. Bis zu dem Tag im April, dem 14. um genau zu sein. An diesem Tag habe ich die Mama sehr, sehr glücklich gemacht: Ich lief im Rad! Ich kratzte an dem Teppich, ich schaukelte UND ICH LIEF!

Anfangs nur kurz, aber weil die Mama “Feinileini” immer überschwenglich lobt(e) und mir ihre ganze Aufmerksamkeit widmete, lief ich immer öfter, immer länger und irgendwann auch immer schneller. Vor allem, wenn der Laserpointer ins Spiel kommt. Aber das machen wir auch nur ganz, ganz kurz. Katzen sind nämlich keine Ausdauersprinter.

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Hier seht ihr mal einen Zusammenschnitt mit bewegten Bildern:

Unser Fazit:

Für uns sind alle Pläne aufgegangen. Das Rad ist nicht preiswert, aber es ist einwandfrei verabeitet, dabei sogar alles in Handarbeit in Österreich hergestellt. Das Rollensystem ist ideal. Die Lautstärke – auch bei sehr schnellem Laufen – hält sich im Rahmen. Das Rad steht im Raum neben dem Schlafzimmer – wir haben keine Türen – und die Mama schläft trotzdem problemlos durch. Das Rad ist sehr stabil und wird auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht wackelig. Das Rollensystem kann problemlos nachjustiert werden und die Rollen ggf. ausgetauscht werden. Das sind normale Rollen, wie man sie von Inline-Skatern zuerst kannte und wie sie jetzt überall an Trolleys und Co. verbaut sind. Wem die Laufgeräusche trotzdem noch zu laut sind, der kann sicher auch noch die Rollen mit einem Bezug (z. B. Gummi) versehen. Aber für uns ist das gar kein Thema.

Der Kontakt mit Herrn Zima war extrem nett. Bezahlt werden konnte via Paypal. Die Lieferzeit wurde perfekt eingehalten. Der Versand war einwandfrei.

Die Größe “L” passt für uns. Obwohl wir alle nicht an die “Gizmogröße” (Unser Maine Coon-Kumpel, bei dem selbst ein Menschenstuhl wie ein Kinderstuhl aussieht) heranreichen, hätte es unserer Meinung nicht kleiner sein dürfen. Die Wirbelsäule ist beim Laufen gerade, weswegen es keine Probleme am Bewegungsapparat verursachen dürfte. Im Gegenteil, für Behindicat Jinpa, für den viel Laufen auf gerader Strecke gut wäre, müsste man nur noch rechts und Links einen Umkippschutz dranklemmen und man könnte das Rad sogar für physiotherapeutische Massnahmen nutzen.

Ein weiterer Aspekt, an den wir vorher gar nicht gedacht hatten ist, dass das Rad sofort seine Geschwindigkeit reduziert, wenn auch die Katze das tut(!) Das wäre wirklich schlecht, wenn das Rad sich noch weiterdrehen würde, wenn die Katze nicht mehr laufen würde und sie ggf. sogar in einen Überschlag verwickeln würde. Das würde das Verletzungsrisiko dramatisch erhöhen und sicher auch der Psyche nicht gut tun. Zumindest bei 2 auf dem Markt erhältlichen Modellen könnten wir uns das vorstellen, dass das da passiert. Generell finden wir dieses Rad sehr sicher. Einzig die Enden haben einen winzigen Spalt, in die kätzische Körperteile passen könnten, aber die sind bei uns kein Thema, weil das Rad erhöht steht und man an die Stellen gar nicht dran kommt. Stünde es auf dem Boden hätten wir uns aber noch etwas einfallen lassen, aber hier besteht auch ein extrem hoher Sicherhheitsstandard, also kann man das auch als paranoide Wahnvorstellungen von Frauchen abhaken.

Oftmals hören wir, dass kein Platz für ein Rad vorhanden sei. Wir wollten auf den Stauraum auch nicht verzichten, weswegen hier extra 2 Truhen angeschafft wurden und das Rad auf diesen Truhen steht – sogar noch mit Liegeplatz und Papphäuschen dahinter. Wir empfinden das jetzt nicht als “riesig” oder “sperrig”.

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Falls ihr schon immer so ein Rad haben wolltet, aber euch nicht getraut habt, dann können wir euch guten Gewissens ermutigen. Wenn ihr dann konsequent mit Leckerchen und Laserpointer trainiert, dann klappt das bei euch bestimmt wesentlich schneller und besser als bei uns. Hier müssen ja noch welche überzeugt werden auch selbst zu laufen, obwohl das mit den Leckerchen schon ganz gut funktioniert. Aber wahrscheinlich sind die einfach nur furchtbar clever. Egal! Mir macht es unglaublich Spaß.

Euer Linus