Da es immer mehr überzeugte Veganer gibt – was sicherlich eine gute Sache ist – und immer öfter auch die Phrase „Veganes Katzenfutter“ fällt – was keine gute Sache mehr ist – haben wir uns dazu entschlossen diesen Artikel zu schreiben.

Warum Menschen überhaupt davon ausgehen, dass Katzen keine Fleischfresser sind wundert uns immer wieder. Vermutlich liegt das an der Vorliebe für Milch und der Assoziation = kleines Wesen, das Milch liebt = kleines Menschenbaby = Pflanzenfresser. *möp* Ist aber falsch. Total hypersupermegafalsch.

Dass nicht nur die Katzenernährung von vielen als eine Art Religion betrachtet wird, sondern auch der Veganismus, wird besonders spannend, wenn diese beiden Welten aufeinanderprallen. *hibbel*

Da werden dann alle ethischen Komponenten in einen Topf geworfen, obwohl weder Veganismus noch die Katzenernährung von Hause aus etwas anderes als eine faktenbasierte Wissenschaft sind.

Die Fakten interessieren den Veganer dann meist auch nicht mehr. Da werden irgendwelche Menschen zu Ernährungsexperten umernannt, die einem vorbeten, dass Katzen auch ohne Fleisch am Leben gehalten werden können.Da gibt es den Hund X oder die Katze Y, die angeblich schon uralt sind. Gesehen hat die noch niemand.

Man kann heute so viel behaupten und immer wird es welche geben, die das glauben. Wie zum Beispiel auf einem ganz anderen Gebiet die Malariastudie aus Afrika, wo angeblich Tausende Malariakranke von Ex-Scientologe Jim Humble mit MMS (Chlordioxid) geheilt wurden, hat auch noch keiner gesehen. Trotzdem gibt es immer wieder verzweifelte Seelen, die das vorkramen und fragen, ob das was taugt. Wenn man dann ganz ehrlich sagt, dass das nichts taugt, dann wird man beschimpft. Eigentlich müsste das im Jahr 2014 anders aussehen. Tut es aber nicht. Mittelalter trifft 2014. Veganer treffen BARFer.

Spannend für den faktenbasierten Wissenschaftsfan auf der Seite der Katzenernährung ist dann vor allem, dass seltsamerweise alle ECHTEN Katzenernährungsexperten einstimmig sagen, dass veganes Katzenfutter nicht funktioniert. Muss man glauben, kann offenbar nicht jeder.

„Katzen vegan zu ernähren, lehne ich daher ab, auch eine ovo-lactovegetarische Ernährung ist viel kritischer zu sehen als beim Hund. Es ist zudem schwieriger eine Katze umzustellen, weil sie eine starke Nahrungsprägung hat. Bei ihr funktioniert es nicht, sie hungern zu lassen. Sie würde sterben.“
Prof. Ellen Kienzle, LMU München im Interview mit dem Magazin Spiegel Online

Die landen dann auch mal in irgendwelchen B.A.R.F.-Gruppen zwecks Aufklärung und eine neue popcornwürdige Vorstellung hat begonnen.

Für die Vertreter im ‚Katzenernährungslager‘ (Go, Team! Go!) ist es aber oftmals schwer alle diese Fakten und wissenschaftlichen Beweise zu kennen, die dazu führen, WARUM veganes Katzenfutter nicht funktioniert.

Diese Wissenslücke wollen wir hiermit beheben.

Wir stellen vor:

DIE KATZE

_the3cats_2014_11_23_6594

Die Katze weist als obligater Karnivore (das bedeutet, dass sie einer Spezies zugeordnet wird, die Fleisch essen MUSS) sehr viele Besonderheiten im Körperbau und Stoffwechsel auf.

So gibt es etliche Enzyme, die beim Menschen und beim Hund noch gering, mittel oder hoch aktiv sind, die Katze hat aber bei etlichen Prozessen eine sehr geringe Enzymaktivität, welche gegen ‚0‘ geht.

Was ist denn bei einem Katzenkörper anders?

Katzen sind keine kleinen Hunde. Im Gegenteil. Katzen sind die viel cooleren Hunde, nämlich echte Raubtiere. So haben sie zum Beispiel ein „Scherengebiss“, das nur eine Schneidewirkung hat, aber keinen Nahrungsbrei zermahlen oder ‚kauen‘ kann. Der Darmtrakt ist zudem kürzer, was die für die Verdauung längere Zeit benötigenden pflanzlichen Bestandteile nicht ausreichend verwerten kann. Nur wenn diese entsprechend aufbereitet sind (gekocht, püriert) kann die Katze einen gewissen Nutzen aus kleinen Mengen von bis zu 10% ziehen. Auch was die synthetischen Nährstoffe angeht, ist es wichtig woran diese gebunden sind, damit sie noch aufgenommen werden können. Ebenso ist der Geschmackssinn der Katze auf Aminosäuren ausgelegt. Sie besitzt sogar aminosäuresensitive Rezeptoren.

Der komplette Bausatz der Katze ist auf tierische Proteine, Vitamine, Fette, Enzyme und Gewebeteile ausgelegt.

Was braucht meine Katze, das nur in Fleisch enthalten ist?

Katzen haben einen besonders hohen Bedarf an (tierischem) Protein. So benötigen sie je nach Körpergewicht 10-20g, dies ist doppelt bis dreimal so viel wie bei Omnivoren (‚Allesfressern‘) oder Herbivoren (‚Pflanzenfressern‘). (Morris 2001, 2002)

Pflanzliches Eiweiß aus z.B. Soja ist sehr problematisch aufgrund der zwangsläufig mitgelieferten sekundären Pflanzenstoffe. So können Phytat, Oxalat oder Goitrogen die Nährstoffaufnahme gravierend beeinflussen und so die Resorption von z.B. Calcium, Jod und/oder Eisen hemmen.

Proteine bestehen aus bis zu 22 Aminosäuren, wovon alleine 10 für die Katze essenziell sind. Einige kommen nur in tierischen Quellen ausreichend vor, wie z.B. die Aminosäure Arginin. Ein Mangel an Arginin kann innerhalb von Stunden auftreten und sogar zum Tod führen. Für die Katze ist Arginin wichtig, weil sie den Harnstoffzyklus bei ausbleibender Fütterung oder minderwertigen Proteinen nicht drosseln kann und der Bedarf daher besonders hoch ist. Ebenso kann sie nicht genug von den Aminosäuren  Ornithin und Citrullin produzieren, die im Harnstoffzyklus zu Arginin umgewandelt werden könnten.

Weiterhin gibt es einen Unterschied zwischen pflanzlichen Proteinen und tierischen Proteinen, was die biologische Wertigkeit angeht. Die biologische Wertigkeit von Proteinen wird anhand der limitierenden Aminosäure festgemacht.

Limitierend bedeutet dabei, dass ein Protein nur so gut für den Aufbau der eigenen Körpereiweiße verwendet werden kann, wie die Bandbreite der einzelnen Aminosäuren ist und von der Bandbreite die essenzielle Aminosäure mit dem geringsten Gehalt die Aufnahme aller Aminosäuren bestimmt.

Liegt also nur eine Aminosäure bei 55% derer im Körpereiweiß, dann können auch alle anderen nur zu 55% verwendet werden. Alle darüber liegenden Anteile der Aminosäuren können – genauso wie für die Katze minderwertige Proteine – nicht über den einfachen Weg durch körpereigene Enzyme abgebaut und im Dünndarm resorbiert werden, sondern müssen im Dickdarm über Bakterien abgebaut werden, was die Bildung von Ammoniak zur Folge hat. Die unerwünschten Bakterien würden dabei in Überzahl geraten und die guten Bakterien in der Darmflora minimieren. Das Ammoniak zum anderen gerät in die Blutbahn und muss über die Leber entgiftet und anschließend die dabei gebildeten Abbauprodukte über die Niere wieder ausgeschieden werden. Dies stellt eine unnötige Belastung für den Katzenkörper dar und kann überdies zu Durchfall führen. Minderwertige Proteine sind einerseits bindegewebshaltige Fleischteile wie z.B. Lunge sowie pflanzliche Proteine. Wenig beanspruchtes Muskelfleisch wie Filet ist dagegen hochwertiges Protein.

Einen erhöhten Bedarf hat die Katze an den Aminosäuren Methionin und Cystin, die in minderwertigen Proteinquellen aber zumeist die limitierenden Aminosäuren sind.

Weiterhin sind in pflanzlichen Quellen folgende Nährstoffe NICHT oder nur minimal enthalten.

Wir präsentieren:

Die Hauptdarsteller im einzigartigen Fleischschauspiel:

  1. Die Fettsäure EPA/DHA
  2. Die Fettsäure Arachidonsäure
  3. Die ß-Aminosulfonsäure Taurin
  4. Das Vitamin B12
  5. Das Vitamin A – Retinol
  6. Das Vitamin D3
  7. Und viele Nebendarsteller

 

1. EPA/DHA

EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) sind Omega-3 Fettsäuren, welche die Katze nicht selbst aus der α-Linolensäure (ALA) bilden kann. Die ALA ist es aber, die in pflanzlichen Ölen wie dem Leinöl vorkommt, die EPA/DHA dagegen nicht. Diese kommt in artgerecht gehaltenen Beutetieren in natürlichem Umfang vor,wie in Rindern mit Weidehaltung, aber ganz besonders in Fischen wie Sardine, Lachs Thunfisch und in Muscheln oder Krill. Viele Algenöle enthalten nur DHA, weil Menschen EPA aus DHA bilden können, während die erwachsene Katze aber besonders die EPA in ausreichender Menge unverschlüsselt benötigt.

2. Arachidonsäure

Aus demselben Grund wie bei der EPA/DHA kann die Katze die für sie essenzielle Arachidonsäure aus der Linolsäure nicht verstoffwechseln, weil das dazu benötigte Enzym Δ-6 desaturase bei der Katze inaktiv ist. Arachidonsäure kommt nur in tierischem Gewebe in ausreichender Menge vor. In geringer Menge auch in der Seealge Ascophyllum nodosum.

3. Taurin

Taurin als ß-Aminosulfonsäure ist für die Katze ebenfalls essenziell und kommt bis auf geringe Mengen in der Kaktusfeige und einigen Wasserpflanzen ausschließlich in tierischem Gewebe vor. Taurin ist eine extrem wichtige Bausubstanz für die Katze. Vom Muskel über die Augen über Gallensekrete bis hin zu unzähligen weiteren Funktionen reicht die Bandbreite.

4. B12

Das ‚Fleischvitamin‘, auch Cobalamin genannt,wird auch den Veganern als Supplement empfohlen. Adenosylcobalamin und Hydroxocobalamin sind die häufigsten Formen in Fleisch, während Methylcobalamin besonders in Milchprodukten vorkommt. Da die natürlichen Hauptquellen in tierischen Produkten, im Muskelfleisch und der Leber, liegen, wird als Ersatz ein synthetisches Präparat verwendet, das Cyanocobalamin. Die Bauform des Vitamins ist chemisch sehr komplex. Stabil wird es durch die Bindung an Cyanid – daher der Name – welches im Körper abgespalten werden muss, damit es verwertet werden kann. Die Menge an Cyanid (jaaahaa, das böse Gift) ist sehr gering, viele befürworten jedoch heute eher das Hydroxocobalamin, ein Leberextrakt, der aber wiederum der veganen Lebensweise widerspricht. Die Bioverfügbarkeit des biologisch inaktiven Cyanocobalamins liegt bei weniger als 4%.(Le Grusse and Watier, 1993; Scott, 1997; Matte et al., 2010)

Da die Dosierung von Cyanocobalamin aufgrund der geringen Mengen sehr schwierig ist, wird das Produkt verrieben und an einen Trägerstoff, zumeist Milchzucker, oder an Traubenzucker, gebunden.

5. Vitamin A – Retinol

Katzen können kein Vitamin A aus Beta-Karotin bilden, da ihnen das Enzym Dioxygenase fehlt. Sie benötigen daher gebrauchsfertiges Vitamin A, also Retinol.

Retinol kommt aber ebenfalls nur in tierischen Quellen vor, vor allem in der Leber, da es dort eingespeichert wird. Stellt man Retinol künstlich her, dann macht man das mit Hilfe der Wittig-Reaktion, die Georg Wittig im Jahre 1979 den Nobelpreis für Chemie bescherte. Bei dem daraus resultierenden Produkt handelt es sich aber um isoliertes Retinol, nicht den für die Katze eigentlich wichtigen „Vitamin A Komplex“, der noch andere wichtige Nährstoffe in direkter Partnerschaft besitzt, wie zum Beispiel Eisen oder Enzyme.

Dies ist mit ein Grund, warum man auch bei der Rohfütterung sagt, dass synthetische Zusätze nicht dauerhaft gegeben werden sollten und stattdessen besser rohe Leber gefüttert wird.

6. Vitamin D3

Cholecalciferol, auch Calciol= Vitamin D3, ist das was Katzen brauchen. Nicht die Sonne, nicht Ergocalciferol = Vitamin D2 aus Pflanzen, nein, direkt verfügbares Vitamin D3 aus tierischen Quellen. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen ‚Komplex‘, eine Wirkstoffgruppe. Synthetisches Vitamin D3 ist wieder nur die isolierte Form, die im Übrigen auf sehr interessante Weise hergestellt wird. Nämlich durch Bestrahlung von Lanolin, dem Fett der Schafswolle oder von Fischen. Weil dies nicht vegan ist, gibt es mittlerweile auch einige Produkte aus Pilzen oder Flechten, die für die Katze jedoch noch nicht erforscht sind.

Sobald Du etwas weißt, kannst Du es nicht mehr nicht wissen!

Katzen können übrigens als nachtaktive Jäger nur in extrem geringem Maße Vitamin D aus Sonnenlicht bilden. Das benötigte Enzym hat eine so geringe Aktivität, die gegen Null geht, dass man auch offiziell von ‚keiner Aktivität‘ sprechen kann. Katzen benötigen Vitamin D3, welches mehr ein Hormon als ein Vitamin ist, idealerweise im Verbundkomplex aus tierischen Quellen.

 

Aber künstlich geht doch auch?

Vitamin A und D sind fettlösliche Vitamine und werden vorwiegend in der Leber eingespeichert. Auch B12 wird im Körper eingespeichert. Bis ein Mangel bei einem vollen Speicher auftritt, können Wochen oder Monate vergehen. Es ist richtig, dass synthetische Nährstoffe funktionieren können und teilweise genauso gut bioverfügbar sind wie die natürlichen Entsprechungen.

Allerdings können sich erst durch die richtige Kombination der Nährstoffe untereinander die für das geliebte Tier gewünschten, immensen Synergieeffekte ergeben, wie sie in tierischen Quellen sofort nutzbar zur Verfügung stehen.

Des Weiteren ist eine vegetarische Ernährung bei der Katze, die ein strikter Carnivore ist, als nicht artgerecht anzusehen.
(Royal Canin Schulungsunterlagen)

Es gibt keine Langzeitstudien zu veganem Katzenfutter. Einige Personen sagen, das könne funktionieren, weil sie es mit kommerziellem Katzenfutter vergleichen, welches gerade in minderwertiger Supermarktqualität oftmals auch nur eine denaturierte Pampe ist, die mit künstlichen Nährstoffen aufgepeppt wird. Das kann eine Katze am Leben erhalten. Wohin dies tatsächlich führt sieht man an den zahlreichen Zivilisationskrankheiten, mit denen sich Katzen heutzutage herumschlagen dürfen. Auch in billigem Futter sind zumindest noch genug Nährstoffe tierischen Ursprungs enthalten.

Witzigerweise sind die Katzen von Veganern meist auch Freigänger und holen sich ihre fleischhaltige Kost beim Nachbarn oder fangen Mäuse. Dass diese Katzen auch mit veganem Katzenfutter länger leben leuchtet ein. Ein Maßstab sind sie jedoch nicht.

Es gibt eine Studie von Kienzle at al. „A field study on the nutrition of vegetarian dogs and cats in Europe” und einen tollen Artikel von Gray et al. “Nutritional adequacy of two vegan diets for cats“. Beide zeigen die gravierenden Mängel auf. Eines der beiden verglichenen Futter von Gray et al. lag in etlichen Punkten weit unter den Bedarfswerten der AAFCO, welche Mindestwerte sind. Das Ca/P-Verhältnis lag sogar bei 0,2:1 (!) Gefordert wird 1:1 bis 2:1. Beworben wurde es mit “allem drin was die Katze braucht”.

_the3cats_2014_11_23_6595
Nahrungsergänzungen sind eine tolle Sache. Aber nicht ausschließlich!

Übrigens hat der Futtertest der Stiftung Warentest von März 2014, der uns in so vielen Punkten nicht gefallen hat, interessanterweise festgestellt, dass auch veganes Katzenfutter Bestandteile vom Huhn enthielt. Anders sei der Gehalt an Phosphor, Kalzium und Arachidonsäure auch nicht zu erklären, so Stiftung Warentest.

Dass Katzen diese Produkte entgegen ihrer Natur – teilweise mit Begeisterung – essen ist übrigens nicht ungewöhnlich und bedeutet nicht, dass die Katze selbst noch in der Lage ist für sie geeignete Nahrung zu erkennen, oder dass es ihr gut tut.

_the3cats_2014_10_05_4945

Dieses Denken muss der Mensch für die Katze übernehmen – wie er es auch für Kinder übernehmen würde und sie nicht mit Ravioli-Dosen und Bonbons großziehen würde. Die essen sowas nämlich auch mit Begeisterung.

Die Ernährung der Katze liegt in der Verantwortung des Menschen. Nicht bei den Futtermittelherstellern.

Viele der veganen Futter kommen als Trockenfutter einher, was allein schon aufgrund des Wassermangels ein Problem darstellt. Der Harnstoffzyklus der Katze ist sehr speziell und benötigt neben den oben bereits angesprochenen Aminosäuren auch das Wasser direkt in der Nahrung, nicht zusätzlich. Damit die Katze trinkt, wird dem Trockenfutter oft etwas mehr Salz als benötigt zugegeben. Eine weitere Anpassung am natürlichen Ernährungspfad vorbei.

Mit der sehr großen Gefahr von Trockenfutter für das Schimmelpilzgift Aflatoxin geht es dann weiter.

Am Ende beschreitet ihr den artgerechten Ernährungspfad gar nicht. Ihr macht etliche Umwege darum herum und denkt, dass ihr so auch ans Ziel kommt, aber das ist ausgeschlossen.

Der ethische Aspekt

Dass Veganer aus Überzeugung keine tierischen Produkte essen, finden wir äußerst bewundernswert. Nicht jeder schafft das so konsequent. Die Mama hat zum Beispiel eine Sojaallergie und verzichtet auf Fleisch, aber nicht komplett auf Fisch, Milchprodukte oder Eier. Da achtet sie allerdings darauf wo diese Dinge herkommen.

Und noch nie gab es so viele Veganer wie heute. Dass man davon ausgeht, dass jeder Fleisch essen muss zeigt die Entwicklung zur Massentierhaltung in den letzten Jahrzehnten. Wenn man bedenkt, wie viele Rohstoffe für ein Kilo Fleisch verprasst werden, dann ist das eine furchtbare Sache. Der Fleischatlas des BUND zeigt uns das ganze Übel auf.

Allerdings darf unserer Meinung nach die Frage nach der Ethik nicht allein vom Menschen beantwortet werden. Wer für seine Katze entscheidet, diese vegan zu ernähren, verletzt dadurch das Recht des Tieres und setzt sich über dessen Ethik hinweg. Jemand, der in einem solchen Bereich so empfindsam agiert und auf das Recht von Tieren pocht, der kann nicht hingehen und auf der anderen Seite den Tieren ihre Rechte nehmen.

Es gibt ein schönes Buchzitat aus Lynn Curtis „Feline Nutrition“: Mit kommerziellem Futter kann ihre Katze überleben, aber sie wird niemals anfangen zu leben.

Mit veganem Katzenfutter darf die Katze also ein Leben am Minimum führen.

“Kommerzielles Futter verglichen mit artgerechter Ernährung ist wie der Unterschied zwischen einem Pferdefuhrwerk und einem Düsenjet. Man kann bis zum anderen Ende der Stadt gelangen, aber man wird niemals die ganze Welt sehen.”
Andi Brown in “The Whole Pet Diet”

Die Katze ist ein Raubtier, das in die Wohnung gezogen ist. Dadurch ändern sich ihre Bedürfnisse aber nicht, genauso wenig wie ihr Recht auf ein artgerechtes Leben. Wer es nicht ertragen kann, seine Katzen mit Fleisch zu ernähren, der sollte sich überlegen, ob ein neues Zuhause für die geliebten Tiere nicht die bessere Alternative wäre. So ungern wir das sagen.

Wir persönlich betrachten veganes Katzenfutter schlichtweg als Tierquälerei. Dafür kennen wir aber auch unter den Rohfütterern zahlreiche Veganer, die dies mit ihrem Lebensstil und ihren Werten wunderbar vereinen können, ihre Katzen mit rohem Fleisch zu füttern. Und die dürfen die ganze Welt sehen.