Gut, hört sich jetzt etwas beschönt an, in Wirklichkeit mussten wir Geld dafür bezahlen, damit wir an der Kaffeetafel sitzen durften, aber es war jeden Cent wert!

Gestern ist “Mo” Peichl in ein kleines gallisches Dorf eine kleine Ruhrgebietsstadt gekommen und es haben leider nur 12 Personen genutzt. Die Informationen, die sie im Gepäck hatte waren beeindruckend! Schade, daß nicht mehr dabei waren um sich diesen unglaublich wichtigen Vortrag anzuhören.

Impfen ist ja so eine Sache. 50% des Gesamtumsatzes einer Kleintierpraxis sollen direkt und indirekt mit dem Impfen gemacht werden. Eine unfassbare Zahl! Von anderen Seiten, denen man mittlerweile vertraut was die Ernährung angeht, hat man bereits kritische Stimmen gehört. Daß zuviel geimpft wird und vor allem gegen zu viele Dinge. Nachdem man bei dem Fass “Tierärzte und Ernährung” bereits den Deckel abgenommen hat und in einen tiefen, schwarzen Abgrund sah war es nach der Deckelabnahme von dem Fass “Tierärzte und Impfen” nicht anders. Ein weiterer tiefschwarzer Abgrund tat sich auf.

Jetzt war es hier allerdings so, daß es nur ein richtig gutes Buch gibt “Haustiere impfen mit Verstand” und das aber lange Zeit ausverkauft war und Gebrauchtexemplare 200 Euro kosten sollten. Hallo? Autorin ist übrigens selbige am Kopf der Kaffeetafel sitzende Mo. Kürzlich kam nun endlich der Ratgeber “Hunde impfen mit Verstand” auf den Markt und in Kürze (“noch vor dem Herbst” O-Ton) soll der Katzenratgeber folgen, den wir uns natürlich sofort bunkern werden. Wir sind also nur mit fundiertem Halbwissen in dieses Seminar gestartet. Was wir aber mit den Fan-Postkarten von den Tierärzten machen sollen: “Jasper, Du musst zur jährlichen Auffrischungsimpfung” – “Linus, ist mal wieder Zeit” wussten wir nicht wirklich und waren sehr gespannt auf die Resultate.

Das Seminar fing zwar mit dem Hundeteil an, die ganzen Grundlagen konnte man aber genauso auf Katzen beziehen, daher hiess es aufmerksam zuhören, auch wenn da komische Krankheiten genannt wurden von denen wir noch nie gehört hatten. Und so viele!

Was uns normalerweise stört, aber hierbei gut gefallen hat, das ist der Bezug auf die Humanmedizin. Bei einer der möglichen Krankheiten vor denen die Impfung schützen soll, sollte man sich überlegen um welche Art von Erreger es sich handelt und dann überlegen, ob es im Humanbereich dagegen eine Impfung gibt. Da liesse sich nämlich sehr viel Geld mehr mit machen und wenn etwas bei Tieren schützen soll, dann könnte es das beim Menschen genausogut. Wenn es also beim Tier etwas gibt und beim Menschen nicht, dann sollte man erstmal hellhörig werden.

Ein gutes Beispiel war die Masernimpfung beim Menschen, die auf einem vergleichbaren Erregerstamm basiert wie die Katzenseuche bei der Katze. Den Menschen schützt die Masernimpfung (oder eine natürliche Infektion) ein Leben lang. Es gibt 5-10% “Impfversager”, die nach der ersten Spritze keine Antikörper bilden (werden über den sog. Titer gemessen), deswegen gibt es dann eine 2. Impfung und die fasst dann normalerweise auch die Impfversager mit ein. Was den Katzenhaltern jetzt auffallen sollte ist das “ein Leben lang”. Ihr werdet jetzt fragen: Aber wie ist das denn bei den Katzen? Wir können Euch maunzen: Nicht anders. Mindestens 7,5 Jahre, die sind wissenschaftlich erwiesen, die Annahme ist jedoch: EIN LEBEN LANG. Das bedeutet eine Grundimmunisierung und danach nix mehr Spritze. Nie mehr. Nada.

Katzenschnupfen ist auch ein Thema für sich, das könnt ihr dann aber in Mos Buch nachlesen.

Dann kommen wir schon zur Tollwut. Deutschland ist seit 2008 tollwutfrei. Aber. Man muss hier zwischen der “Fuchstollwut” und der “Fledermaustollwut” unterscheiden. Während Fuchstollwut sich auf eine unendliche Reihe von Opfern übertragen könnte, also auf Katzen, Menschen, Hunde, etc. ist bei dem Opfer der Fledermaus Schluss. Irgendwie anderer Virenstamm und so *erklär*. Die Fledermaustollwut tritt aber auch heute immer noch auf. Da Katzen aber durchaus in Kontakt mit Fledermäusen kommen können ist es zu überlegen insbesondere den Freigängern diesen Impfschutz zu gewähren. Geimpft wird hier aber auch anders als die Tierärzte vorschlagen.

Ein weiteres Thema sind Impfungen gegen FeLV und FIP, die sich als ziemlicher Unsinn herausgestellt haben. So soll es durchaus Sinn machen ein Kitten einmalig gegen “Feline Leukämie” impfen zu lassen, ab einem Alter von 10 bis 11 Monaten ist der Eigenschutz aber so groß, daß nichts mehr passieren sollte. Das stellen die Pharmafirmen bei Versuchsreihen auch immer wieder fest, da es schwierig ist die Katzen dauerhaft mit FeLV zu infizieren. Und der FIP Impfstoff gegen die “Feline Infektiöse Peritonitis” muss wohl noch nachgebessert werden, wenn von 20 geimpften 12 Katzen erkranken, von 20 gesunden aber nur 10…

Bei so einer Impfung kann auch ganz viel passieren. Kleinere Sachen, weil z.B. die Einstichstelle nicht desinfiziert werden darf, weil es sonst den Impfstoff schädigt, und dabei kleinere Keime von der Haut mitgenommen werden können immer entstehen. Größere Sachen sollten aber nicht entstehen, vor allem nicht bei einer Impfung mit Lebendimpfstoffen. Im Zweifel sollte dies sofort untersucht werden. Wenn doch einmal etwas größeres entstanden ist wie Fieber, Apathie, auch 2-3 Tage nach der Impfung oder sogar (wir wünschen es niemandem) Monate später ein Impfsarkom, ein Krebsgeschwür an der Einstichstelle, dann sollte man dies unbedingt dem Paul-Ehrlich-Institut mitteilen. Die Tierärzte tun dies nämlich nur extrem selten. Impfreaktionen können auch durch Tierhalter gemeldet werden!

Früher haben wir diese Sarkome nicht gesehen, und das, obwohl wir damals schon tonnenweise Mittel per Injektion verabreicht haben. Diese tauchen erst seit den neuen Tollwut-Richtlinien und der FeLV Impfung auf (Jasper frei nach Prof. Alice Wolf)

Die Meldung kann hierüber erfolgen: Online Meldung an das Paul-Ehrlich-Institut zu Impfschäden am Tier
und speziell zum Impfsarkom, dem sog. Fibrosarkom dann hier: Meldung an das Paul-Ehrlich-Institut über ein Fibrosarkom bei Katzen
Das Paul Ehrlich Institut ist ansonsten immer mal einen Blick wert. Dort findet man auch eine Übersicht über alle verfügbaren Impfstoffe. News für Tierärzte, Statistiken usw.

Sollte man einmal die Titerbestimmung in Anspruch nehmen, weil man den Streuner nicht überimpfen möchte oder unsicher ist ob die Impfung etwas gebracht hat, dann empfiehlt Mo das Labor der Uni Gießen.

Übrigens hat Mo bei uns offene Türen eingerannt, als sie gesagt hat, daß ein guter Schutz vor den ganzen Krankheiten mit artgerechter Ernährung herbeigeführt werden kann. Bei der Katze viel deutlicher als bei dem Hund. Und natürlich mit einem stressfreien Umfeld, insbesondere bei solchen Krankheiten wie FIP.

Bei uns sehen die Impfpässe so aus:

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Nur Linus (links) ist einmal in den Genuss des adjunvantsfreien Impfstoffes Purevax gekommen, der immer erste Wahl sein sollte, da die Wirkverstärker aus Aluminium im Verdacht stehen die Fibrosarkome auszulösen. Lebendimpfstoffe benötigen keine Adjuvantien, daß es aber auch bei Totimpfstoffen anders geht zeigt die Firma Merial mit ihren Produkten der Marke Purevax. Interessant übrigens, daß die Nachimpfung von Linus bei unserem Haustierarzt den besseren Impfstoff hatte und 8 Euro günstiger war. Wenn wir nochmal impfen lassen, weil die Impfung vielleicht doch nur 7,5 Jahre hält dann nur mit Purevax. Ansonsten füttern wir weiter artgerecht und werden erstmal nicht mehr impfen.

Die 40 Euro für das Seminar haben sich im Übrigen also vollkommen gelohnt und uns langfristig vor sehr vielen Geldausgaben und vor dem großen Risiko der Impfschäden / Impfsarkome bewahrt. Wenn man überlegt, daß das Seminar genausoviel kostet wie eine Impfung für eine Katze… Danke Mo, war toll!

Wer noch mehr lesen möchte sollte sich unbedingt Mos Blogs in die Lesezeichenleiste speichern:
http://haustiereimpfenmitverstand.blogspot.de/
http://trockenfutter-katzen.blogspot.de/

Und mit dem neuen Lieblings-Schlachtruf, den wir übrigens beim Fotokurs kennengelernt haben verabschieden wir uns:

Buuuh, jährliche Impfung, Buuuh!